So., 16.09.2012 
 
Viel zu früh klingelte der Wecker. Schließlich                  war ja schon um 09:30 Uhr das Treffen mit der  Attika Reiseleitung                  angesetzt. Die   freundliche                  Reiseleiterin namens Elena (sehr engagiert und ortskundig) vermittelte                  viele Informationen und Tipps zum Urlaub auf Lefkas und erstaunlicherweise                  wurde keine reine "Verkaufsveranstaltung" daraus. Das                  Attika-Ausflugsprogramm wurde zusätzlich kurz vorgestellt                  und als DIN-A4 Blatt verteilt. Ansonsten hatten wir es auch schon                  erlebt, daß nur vom Reiseveranstalter angebotene Touren                  vorgestellt wurden, mehr nicht. An dieser Stelle mal ein Lob an                  Elena. Auch unser Bericht von der Anreise-Odyssee mit dem Taxi                  wurde interessiert aufgenommen. Da das Treffen über eine                  Stunde dauerte und es aber nur bis 10:30 Uhr Frühstück                  gab, organisierte Elena noch schnell bei der Rezeption, daß                  das Buffet für uns länger aufgebaut blieb. Bevor wir                  uns dann verabschiedeten, fragte sie uns noch beiläufig,                  ob wir lieber Weiß- oder Rotwein trinken würden. Hm?                  Vorbei am Pool ging es zur Terrasse, wo wir  bei herrlichem                  Sonnenschein und toller Aussicht in nördlicher Richtung auf                  die Bucht von Agios Nikitas unser erstes Frühstück                  auf Lefkas einnahmen. 
Danach machte ich mich auf, nach einem  Leihmotorrad                  zu schauen. Am Anfang der Fußgängerzone hatte ich bei                  unserer Ankunft zwei Vermieter bemerkt. Der erste (Europcar) hatte                  gar keine Motorräder sondern nur Scooter, die zudem einen                  gammeligen und heruntergekommenen Eindruck auf mich machten. Direkt                  gegenüber war von Budget eine Verleihstation, die zusätzlich                  zu den besser aussehenden Scootern noch eine 125er- und eine 660er                  Enduro im Angebot hatte, welche beide aber in Lefkada-Stadt standen.                  Die Konversation gestaltete sich etwas schwierig, da die ungarische                  Vermieterin nur gebroches Englisch mit starkem Akzent sprach.                  Bei Interesses würde aber die 660er nach Agios Nikitas gebracht                  werden. Der Preis pro Tag sollte dann bei 25€ inklusive Vollkasko                  und 300€ Selbstbeteiligung liegen. Ok, schon mal ein Anfang,                  denn die Auswahl an größeren Motorrädern war in                  diesem Ort weniger als gering.
  Den                  frühen Nachmittag begannen wir erst mal mit einem kleinen                  Nickerchen, um den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachzuholen                  ;-).  
Kaum wieder wach, bemerkten wir, daß sich der Himmel zugezogen                  hatte und es bei nur noch 22 Grad anfing, leicht zu regnen. Dieser                  Zustand hielt aber nicht lange an und so kam in Begleitung eines                  Regenbogens schnell wieder die Sonne zum Vorschein. Die beste                  Gelegenheit, mal zu erkunden, was sich südlich unseres Ortes                  befand. Also schlenderten durch die Fußgängerzone und                  folgten dann der Küstenstraße in Richtung Kathisma                  bis zu einem Schild, das auf  Nobel-Villen auf dem Berg                  oberhalb des "Milos-Beach" hinwies. Weiterhin                  der Straße geradeaus zu folgen schien ohne fahrbaren Untersatz                  nicht sehr lohnenswert, also bogen wir ab und folgten der steil                  ansteigenden Sackgasse den Berg hinauf. Die Mühen hatten                  sich gelohnt. Der Blick über die am Hang klebenden Villen                  auf den Milos-Beach, das Meer und unsere Bucht war genial. Wir                  genossen jetzt, nach dem Schmuddelwetter in Deutschland, einfach                  die wärmenden Sonnenstrahlen, die Stille und die leichte                  Brise. Da es von hier aus keinen direkten Zugang zum tief unten                  liegenden Milos-Beach gab, es sei denn man ging über das                  Privatgelände der Villen, machten wir uns nach einer Weile                  wieder auf den Rückweg in unseren Ort.  
Um nicht wieder zu den Letzten zu gehören, suchten wir uns                  heute früher eine Taverne für unser Abendessen. Wo wir                  nicht noch einmal hin wollten, wußten wir ja schon vom gestrigen                  Abend. Also versuchten wir es diesmal bei der gut besuchten  Taverne                  "Poseidon" direkt neben unserem Hotel "Odyssey".                  Man merkte, daß es Wochenende war und viele Griechen von                  Festland einen Abstecher nach Lefkas gemacht hatten. Der Empfang                  war sehr freundlich und wir bekamen nach Rückfrage gleich                  eine Speisekarte in deutscher Sprache. Die Auswahl war groß,                  das Essen lecker und die Atmosphäre entspannt. Diese Taverne                  konnte man auf jeden Fall mehr empfehlen, als das "To Steki".                   
Wieder im Hotelzimmer, bemerkten wir eine Flasche Rotwein, die                  vorher noch nicht vorhanden gewesen war. Nanu? Das beigefügte                  Schreiben war von unserer Reiseleiterin Elena, die sich mit der                  Flasche für unsere Taxi-Odyssee entschuldigte und uns weiterhin                  einen angenehmen Aufenthalt auf der Insel wünschte. Eine                  nette Geste, und somit beendeten wir den Tag mit einem guten Glas                  Rotwein auf unserem Balkon.
 Kapitel 3: Pefkoulia-Beach,          Kathisma-Beach (Westküste)          
                
Mo., 17.09.2012 
 
Wieder begrüßte uns beim Aufstehen herrlicher                  Sonnenschein und blauer Himmel. Nach einem Frühstück                  bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse, schaute ich noch                  mal bei Budget vorbei, da der Verleiher die Yamaha 660R mittlerweile                  von Lefkada in unseren Ort Agios Nikitas gebracht hatte. Eine                  Überprüfung und Probefahrt (sollte man immer vor dem                  Mieten machen!) den steilen Hang hoch zu den Villen oberhalb des                  "Milos-Beach" ergab, daß Motor und Bremsen ok                  aber leider die Kette viel zu lang (schlug sogar scheppernd auf                  den Rahmen) und das Rücklicht komplett ohne Funktion war.                  Auf einen Kettenwechsel wollte der Vermieter sich vorerst nicht                  einlassen, aber das Rücklicht wäre in ca. einer Stunde                  in Ordnung. So lange wollten wir aber nicht warten und die Zeit                  ungenutzt verstreichen lassen, und so machten uns mit ein paar                  Badesachen und Getränken auf, zum Nachbarstrand "Pefkoulia-Beach"                  zu laufen. Er schien eigentlich recht nah,   aber                  trotzdem zog sich der Weg ziemlich. Am Anfang ging es von unserem                  Agios Nikitas Hausstrand aus über eine kleine "Möchtegern-Strandpromenade"                  und später die Küstenstraße entlang. Die Autos                  hielten wir dabei immer im Blick, da sie teilweise sehr zügig                  unterwegs waren.  
Nach ca. 40 Minuten Fußmarsch bei mittlerweile 28 Grad erreichten                  wir schließlich den Strand vom  Pefkoulia-Beach.                  Vorbei an einem Sonnenschirm-/Liegenverleich und einer  Strandbar                  mit Pool suchten wir uns am nördlichen Ende ein                  ruhiges Plätzchen, wo wir unsere Decke ausbreiteten. Der                  Sand war größtenteils fein, aber vereinzelt von dicken                  Kieseln durchsetzt. Hatte auch Vorteile, denn so konnten wir gut                  unsere Decke gegen Wegfliegen sichern. Da wir ja dieses Jahr endlich                  mal wieder einen Badeurlaub machen wollten, sollte es auch sofort                  ins Meer gehen, zumal es eine tolle türkisene Farbe hatte.                  Dies gestaltete sich aber gar nicht so einfach, da die Wellen                  der Brandung heute bis zu ca. einen Meter hoch waren und im Brandungsbereich                  dicke Kiesel die Fußsohlen traktierten und wenig Halt boten                  (Empfehlung für empfindliche Füße: Strandschuhe).                  Nach zwei Schritten wurde es dann schnell tiefer, so daß                  wir endlich in dem herrlichen warmen Meer schwimmen konnten. Einen                  Eindruck vom Strand könnt Ihr auch in unserer  Filmgalerie                  bekommen.  
Mittlerweile waren einige dunkle Wolken aufgezogen, die aber nicht                  ihre Schleusen öffneten und der Sonne immer wieder freie                  Bahn gaben. Nach ca. vier Stunden und aufgebrauchtem Wasservorrat                  machten wir uns auf, in der Strandbar noch bei einem Snack, einer                  Cola und Eistee die Aussicht über die Bucht zu genießen.                  Jetzt schlug die Nachsaison zu: keine Snacks, kein Eistee und                  nur Cola light. Scheinbar wurde zu dieser Jahreszeit nichts Neues                  bestellt, sondern stattdessen wurden die Vorräte aufgebraucht.                  Na dann nicht. Wir latschten also stattdessen die Dreiviertelstunde                  zurück zum Hotel. Welch ein Glück, daß wir bald                  einen fahrbaren Untersatz haben sollten.  
Die Poolbar unseres Hotels hatte jedenfalls noch das komplette                  Getränkeangebot und so verweilten wir dort. Grit sprang auch                  gleich in das mir, im Vergleich zum Meer, viel zu kalte Wasser                  und ich holte unser Bike bei Budget ab. Durch die Mietdauer von                  11 Tagen verringerte sich die Miete von 25€ auf 20€                  pro Tag. Mein erster Trip mußte gleich zur Tankstelle führen,                  da schon die Reservelampe leuchtete. Weit mußte ich aber                  nicht fahren, da sie in Richtung Kathisma schon nach ca. einem                    Kilometer                  kam. Dies war dann aber auch  an der Westküste die                  einzige Möglichkeit, seinen Tank aufzufüllen.                  Weitere Tankstellen fand man erst an der Nordküste in Lefkada                  oder an der Südküste in Vasiliki. Der Spritpreis veranlaßte                  mich nicht gerade zum jubeln, denn 1,86€ waren pro Liter                  zu berappen. Wie gut, daß man bei einem Motorrad nicht so                  viel Tankinhalt benötigte.  
Die neu gewonnene Mobilität nutzte ich sogleich aus und fuhr                  weiter in Richtung Süden bis zum  Kathisma-Beach.                  Auf der Abfahrt zum Strand konnte ich mich gleich schon mal an                  die  Serpentinenstraßen gewöhnen, denn                  in Zukunft sollten mich noch etliche davon erwarten. Das Praktische                  am Kathisma-Beach war, daß man mit dem Fahrzeug bis direkt                  hinunter an den Strand fahren konnte (also nicht so, wie beim                  Milos-Beach, der nur über einen steilen Trampelpfad zu erreichen                  war). Zahlreiche Parkmöglichkeiten säumten den hinteren                  Teil des Strandes und einige große Strandbars mit eigenem                  Pool luden zum Verweilen ein. Leider zeigte sich auch jetzt wieder                  die Nachsaison, da einige der Bars bereits ihren   Betrieb                  eingestellt hatten. Aber ich konnte mit gut vorstellen, daß                  hier im Sommer ganz schön was los sein würde. Die Beschaffenheit                  des Strandes ähnelte der des "Pefkoulia-Beach":                  feiner Sand mit vereinzelten Kieseln, vermehrt größere                  Kiesel im Brandungsbereich.  
Die Schatten wurden mittlerweile immer länger und die Sonne                  näherte sich mehr und mehr dem Horizont. Deshalb machte ich                  mich auf den Rückweg nach Agios Nikitas, was stellenweise                  recht kühl auf dem Bike wurde, da ich nur mit T-Shirt und                  kurzer Hose bekleidet war. Nach einer Dusche gingen wir dann in                  unserem Ort zum Essen. Gestern waren wir im "Poseidon",                  heute wollten wir die  Taverne "Nikitas"                  in Strandnähe ausprobieren. Das Essen schmeckte gut; es gab                  Spaghetti Bolognese, gegrilltes Schweinekottlet mit Pommes Frites,                  ein Mythos, eine große Flasche Wasser und eine 0,5L Karaffe                  Rotwein für zusammen 24€. Nur die Bedienung war lange                  nicht so freundlich, wie gestern im "Poseidon". Es ging                  zwar alles zügig, aber das Verhalten erinnerte doch ein wenig                  an "Dienst nach Vorschrift". Insgesamt gesehen waren                  alle Tavernen etwas weniger besucht, da viele der Griechen vom                  Festland nach dem Wochenende bereits wieder abgereist waren. 
Ich beschloß den Tag noch auf unserem Hotelbalkon mit einem                  kühlen Blonden aus dem Supermarkt, während Grit schon                  müde von der Sonne und dem Fußmarsch zum Pefkoulia-Beach                  ins Bett gefallen war.    |  
 
Kapitel 4: Erster Abstecher          nach Lefkada (Hauptstadt von Lefkas), Faneromeni Kloster (Nordküste)          
                
Die., 18.09.12 
 
Um 08:40 Uhr kam bei wolkenlosem blauen Himmel die Sonne                  hinter dem unserem Hotel "Odyssey" gegenüberliegenden                  Bergrücken hervor. So mußte ein Urlaubstag anfangen:                  mit schönem Wetter! 
Beim Frühstück gab es fast das gleiche Angebot, wie                  die Tage zuvor: Geschnittenes Weißbrotbaguette, Butterdöschen,                  4 verschiedene Marmeladendöschen, Honig, eine Sorte Wurst,                  eine Sorte Käse, Eier, Kuchen, Kaffee und Tee, Saft, Obst,                  Tomaten, Würstchen. Man fand sich schnell zurecht ;-). Der                  Blick von der Terrasse  über die Bucht von Agios Nikitas                  war aber immer wieder schön. Die ersten Sonnenstrahlen erreichten                  auch schon teilweise den gegenüber liegenden Pefkoulia-Beach.                  Scheinbar war dies der erste Strand, der an der Westküste                  zu dieser Jahreszeit von der Sonne beschienen wurde. Gegen 12:00                  Uhr tauchten dann leider wieder dicke Wolken auf, die öfter                  mal die Sonne verdeckten. Also genossen wir einfach, daß                  wir Urlaub und Zeit hatten, entspannte  n                  und ließen auf unserem Balkon die Seele baumeln. 
Den Nachmittag wollten wir dann in Lefkada verbringen. Gesagt,                  getan. Wir sattelten unser Bike und machten uns auf den 12km langen                  Weg in die Hauptstadt von Lefkas. Kurz vor dem Erreichen unseres                  Ziels bot sich uns von einer Anhöhe ein toller  Blick                  auf die Stadt, den Hafen und die Lagune. Wir folgten                  der Hauptstraße mitten durch die Stadt. Viele Passanten                  waren um diese Uhrzeit nicht unterwegs. Bei einem Blick in die                  Fußgängerzone sah es ähnlich aus. (Anmerkung:                  wie wir später erfuhren, hatten die Geschäfte um diese                  Jahreszeit im Tageswechsel mal vormittags mal nachmittags geöffnet.                  Eine Übersicht der Öffnungszeiten lag entweder im Hotel                  aus oder man konnte sie bei der Reiseleitung erfahren).  
Durch einen Kreisverkehr fahrend erreichten wir schließlich                  den Hafen. Zahlreiche Segelyachten lagen hier vertäut, u.a.                  auch ein zur Bar umgebautes altes Piratenschiff. Einige Bars hatten                  ihre Tische und Stühle auf der Hafenpromenade aufgebaut und                  warteten auf Gäste. Da wir mittlerweile auch Hunger bekommen                  hatten,   parkten                  wir unser Motorrad (mit einem Auto wäre das Finden eines                  Parkplatzes schwieriger geworden) und schlendeten bei sommerlichen                  Temperaturen die Promenade entlang. 
An einem weiteren Kreisverkehr hatte man die Möglichkeit,                  zur Schwimmbrücke                    abzubiegen, in die Fußgängerzone vom Hafen aus zu gelangen                  oder der  Straße "Aggelou Sikelianou"                  entlang der Lagune weiter zu folgen. Wir entschlossen uns zu letzterem,                  da auch dort etliche Bars und Tavernen zu finden waren. In der                  Hauptsaison steppte an dieser Straße bestimmt der Bär.                  Jetzt hatten zwar auch einige Lokalitäten geöffnet,                  waren aber nur spärlich besucht. Uns gefiel das  "See                  to Sea" ganz gut. Es war modern eingerichtet, hatte                  gemütliche Stühle und einige kleine Speisen im Angebot.                  Bei schönem Blick auf die Lagune und einen Kanal, in dem                  einige kleine Motorboote festgemacht waren, schmeckte uns der                  griechische Salat. Er schlug hier aber mit 7€ zu Buche ("Stadt-Aufschlag"                  inklusive, sonst waren eher um die 5€ üblich). Frisch                  gestärkt ging es dann weiter durch einen Teil der  Fußgängerzone                  in Richtung Zentrum. Wir waren hier fast die einzigen Menschen,                  und darum beschlossen wir, an einem anderen Tag wiederzukommen,                  wenn auch die Geschäfte geöffnet waren.  
Der Rückweg nach Agios Nikitas gestaltete sich nicht so ganz,                  wie wir uns das vorgestellt hatten, obwohl wir dem entsprechenden                  Strassenschild gefolgt waren. Plötzlich fehlten nämlich                  die Hinweisschilder und die Straßen, über die wir fuhren,                  sahen denen von der Hinfahrt gar nicht mehr ähnlich. Es folgten                  einige Serpentinen und die Straße wurde immer schmaler.                  Plötzlich erreichten wir  das oberhalb von Lefkada                  liegende Kloster "Faneromeni". Grit hatte auf                  der Hinfahrt an einer                    Abzweigung ein entsprechendes Hinweisschild gesehen, also konnten                  wir gar nicht mehr so weit von unserer ursprünglichen Straße                  entfernt sein.  
Aber wenn wir jetzt schon mal bei dem Kloster waren, so konnten                  wir es auch besichtigen, zumal ein schönes Portal zum Eintreten                  in die Anlage einlud. Alles war sehr gepflegt und auch die Gebäude                  zeugten davon, dass der Orden wohl nicht zu den ärmsten gehörte.                  Im Innenhof leuchteten die Fassaden in frischem Weiß und                  die Holztreppen und -geländer sahen so aus, als wenn sie                  gerade erst gebaut worden wären. Alles strahlte zudem eine                  göttliche Ruhe aus, so auch der Pope, der mit gemächlichem                  Schritt in Richtung Kirche ging. Wir folgten ihm in einen nur                  von Kerzen erleuchteten Raum und konnten dort ein wenig später                  einem dreistimmigen Gebet lauschen. Wo die beiden anderen Popen                  sich aufhielten, konnten wir aufgrund der Dunkelheit kaum erkennen.                  Nur ihre Stimmen waren zu hören. Um die Litanei nicht zu                  stören verließen wir die Kirche und danach den Innenhof                  durch den Torbogen unterhalb des Glockenturmes. Von hier aus bot                  sich ein toller Blick auf den langen Strand bei  "Agios                  Ioannis" und die Lagune vor Lefkada (s. auch  Video                  zum Kloster "Faneromeni" in unserer Lefkas-Filmgalerie).                  
                    Während wir bei angenehmen 23 Grad die Ruhe und den Ausblick                  in uns aufsaugten, wurden wir abrupt von lautem Glockengeläut                  aus unseren Gedanken gerissen. Uff, wie laut doch so kleine Glocken                  werden konnten. Als der Puls sich wieder beruhigt hatte, gings                  zurück zum Motorrad. Aber nicht ohne vorher noch mal die                  geräumige "Toiletten-Anlage" aufzusuchen. Interessant                  war dabei weniger die Größe, als die Kabinen mit dem                  Loch im Boden und dem Haltegriff an der Wand ;-). Trotz der recht                  altertümlichen Einrichtung war alles in einem Tip Top Zustand;                  bis auf den elektrischen Händetrockner, von dem ich wegen                  der offen liegenden Kabel lieber die Hände gelassen habe.                  Außerhalb der Anlage befand sich auch noch zwischen hohen                  Bäumen und Büschen ein Mini-Zoo mit Enten, Gänsen,                  Ziegen, Schwänen und Papageien.  
Wieder beim Motorrad machten wir uns auf den Rückweg zu unserem                  Hotel. Nach einer scharfen Rechtsbiegung hatten wir dann auch                  wieder die Küstenstraße vom Hinweg gefunden. Kurz vor                  unserem Zielort legten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an                  einem Aussichtspunkt ein, von dem wir einen herrlichen Blick über                  die Küste bis hin nach Agios Nikitas hatten.
 Kapitel 5: Milos-Beach,          Sunset + Abendessen am Kathisma-Beach          
              
Mi., 19.09.2012
Der Tag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein und warmen Temperaturen.                  Nach dem Frühstück genossen wir, daß wir Urlaub                  und einfach mal Zeit hatten. Ganz wie der   „Jever-Mann“,                  der sich in die Düne fallen läßt und die Ruhe                  genießt (sollte jetzt keine Schleichwerbung sein).  
Schließlich machte ich mich dann aber doch gegen Mittag                  auf, den hinter dem Hotel, auf der anderen Seite des Bergrückens,                  liegenden  „Milos-Beach“ zu erkunden.                  Ein kleines blaues Törchen neben unserem Pool führte                  direkt auf den schmalen Trampelpfad den Berg hinauf. Büsche                  und Bäume gaben nur kurz den Blick auf unsere Bucht vor Agios                  Nikitas frei. Es war auch besser, beim Laufen den Boden im Auge                  zu behalten, denn etliche Wurzeln und Steine sorgten für                  Stolperfallen. Nach ca. 10min. hatte ich den höchsten Punkt                  des Weges erreicht. Hier ließ es sich nun auf dem Lehmuntergrund                  besser laufen und einen Augenblick später bot sich mir ein                  weiter Blick über den „Milos-Beach“. Eine  schöne                  Bucht mit türkisfarbenen Wasser, eingerahmt von                  der Steilküste. Abgesehen von den Privatzugängen der                  Villen, die am Hang klebten, war der Weg von Agios Nikitas aus                  der einzige Zugang zu diesem Strand. Aber ich war noch lange nicht                  am Ziel. Vor mir lagen noch etliche in den Weg gehauene Stufen                  und Serpentinen. Bei „Gegenverkehr“ mußte ich                  mich teilweise zwischen Büsche verdrücken, damit wir                  an einander vorbei kamen.  
Unten empfing mich als erstes eine Art Düne aus feinem Sand.                  In Richtung Wasser wechselten sich dann ein Streifen Kiesel mit                  einem   Streifen                  Sand und wieder einem Streifen Kiesel ab. Der direkte Zugangsbereich                  des Strandes war, wie fast immer, von den   meisten                  Sonnenanbetern belegt. Ein paar Meter weiter lagen die Badelaken                  bestimmt 20 Meter auseinander. Trotzdem es mittlerweile ziemlich                  warm geworden war, machte ich mich auf, den Strand bis zum Ende                  zu erkunden. Außerdem bot die Steilküste dort Schatten.                  Je näher ich dem Schatten kam, desto spärlicher wurden                  die Kleidungsstücke der Badenden. Der hintere Teil des Strandes                  wurde demnach scheinbar gern von  FKK-Freunden                  genutzt. Trotzdem pausierte ich direkt unterhalb der steil in                  den Himmel ragenden Felsen und genoss die Aussicht über die                  gesamte Bucht und das Meer. Die Brandung war heute nicht stark                  und lockte jeden, ob nun mit oder ohne Badehose, in das kühlende                  türkisfarbene Nass zu springen (s. auch  Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie). - Bei starkem Wind kann es                  an diesem nordwestlichen Küstenabschnitt von Lefkas natürlich                  auch anders zugehen, Surfwellen inklusive. -  
Der Rückweg sollte dann ziemlich schweißtreibend werden;                  erst durch den Sand und dann den steilen Hang hinauf. Deshalb                  meine Empfehlung, wenn Ihr den „Milos-Strand“ besuchen                  wollt:  nehmt immer genug Getränke mit, da                  es hier  keinerlei Infrastruktur gibt. Auch ein                  Sonnenschirm ist empfehlenswert, da es ab Mittag kein natürliches                  Schattenplätzchen gibt. Netterweise konnte man diesen in                  unserem Hotel „Odyssee“ kostenlos ausleihen.  
Wenn der Weg auch etwas beschwerlich war, an den „Milos-Beach“                  mußten wir auch mal in den nächsten Tagen zum Baden                  gehen.  
Nachdem ich meinen Wasserverlust wieder aufgefüllt hatte,                  beschlossen wir, mit dem Bike zum nahegelegenen  „Kathisma-Beach“                  zu fahren,   um                  dort den Sonnenuntergang zu erleben. Gesagt, getan, nach ca. 10min.                  Fahrt über die Küstenstraße und steile Serpentinen                  erreichten wir die Bucht. Im Gegensatz zum „Milos-Beach“                  konnte man hier direkt mit dem Auto oder Motorrad bis zum Strand                  gelangen. Auch  zahlreiche Beach-Bars säumten                  diesen Küstenstreifen (während der Nebensaison natürlich                  nicht mehr alle geöffnet).  Parkmöglichkeiten                  waren auch entlang der unbefestigten Straße parallel zum                  Strand reichlich vorhanden. Interessanterweise fuhr in regelmäßigen                  Abständen ein Tankwagen die Straße ab und versprengte                  Wasser, damit die am Strand liegenden Urlauber nicht durch aufgewirbelten                  Staub paniert wurden. Kurz vor  Sonnenuntergang                   hatten                  wir fast den ganzen Strand für uns alleine. So konnten wir                  in aller Ruhe die schönen Eindrücke der langsam im Meer                  versinkenden Sonne genießen. Eine traumhafte Stimmung.  
Trotzdem mußten wir uns so langsam Gedanken über unser                  Abendessen machen. Vielleicht gab es ja auch hier eine  nette                  Taverne. Am südlichen Ende der Bucht wurden wir                  fündig. Eine geräumige überdachte Terrasse mit                  tollem Blick auf das Meer lud geradezu zum Verweilen ein. Das                  Essen, bestehend aus  Souflaki und Moussaka, war                  sehr lecker. Während unseres Essens wurde die Dämmerung                  mehr und mehr von totaler Dunkelheit verdrängt und man merkte,                  daß wir fast Ende September hatten, denn die Lufttemperatur                  sank. Unser Entschluss, hier zu essen, war ziemlich spontan gewesen                  und darum hatten wir nur kurze Sommersachen an. Das sollte sich                  noch als ziemlich kalt auf der Rückfahrt herausstellen. Aber                  solange wir langsam die steilen nur durch den Motorradscheinwerfer                  erhellten Serpentinen hochfuhren, ging es noch. Außerdem                  war die Aussicht genial: der Vollmond zog einen silbrigen Streifen                  vom Horizont bis zum Strand und tauchte die Buch in ein interessantes                  Licht. Kaum zurück auf der Küstenstraße nach Agios                  Nikitas, wurde es dann bei höheren Geschwindigkeiten so richtig                  kalt. Naja, kalt war relativ. Aber selbst 19 Grad konnten durch                  den  Fahrtwind ganz schön kühl werden.                  Wenigstens hatten wir vom Strand noch die Decke mit, die meine                  Frau mir um die Brust wickelte und während der Fahrt festhielt.                  Trotzdem waren wir bei Ankunft im Hotel ziemlich durchgefroren                  und reif für eine heiße Dusche.
 Kapitel 6: Lefkada, Gewitter          am Milos-Beach          
              
Do., 20.9.2012
Da durch das Mieten des Bikes schon relativ viel von unserer auf                  die Insel mitgebrachten Bargeldreserve geschmolzen und wir ansonsten                  American Express Reisecheques mitgenommen hatten, mußte                  ich heute in die Hauptstadt Lefkada zur Bank fahren.  In                  Agios Nikitas gab es keine Bank, sondern nur mehrere                  Geldautomaten. In der Stadt angekommen, empfing mich erst mal                  ungewohnter Trubel auf den Straßen. Zumal alle wild durcheinander                  fuhren, südländischer Fahrstil halt. Aber alles reine                  Nervensache und am besten kam man hier eh mit einem Zweirad durch.                  Zuallererst steuerte ich die Hauptstelle unseres Motorradvermieter                   Budget in der Nähe des Hafens an. Vielleicht                  konnte ich dort jemanden „überreden“, die ausgeleierte                  Kette zu wechseln. Mir war die Gefahr zu groß, daß                  sie vielleicht in einer der steilen Serpentinen reißt oder                  durch Schlagen den Motor abwürgt. Nach etwas hin und her                  in diversen Sprachen, wurde sie schließlich gewechselt.                  Während der Werkstattzeit stellte mir der Vermieter sogar                  einen Scooter zur Verfügung, so daß ich in der Zwischenzeit                  nicht warten mußte, sondern zur Bank fahren konnte. Bei                  der dritten  Bank in der Nähe der Fußgängerzone                  hatte ich schließlich Erfolg und man nahm meine Cheques                  an. Interessant war die Sicherheits-Schleuse, durch die man erst                  hindurch ging, bevor man in den Schalterbereich gelangen konnte.                  Dort galt es dann, sich in die langen Schlangen einzureihen und                  zu hoffen, sich an der richtigen angestellt zu haben. Gott sei                  Dank gab es für Wechselgeschäfte einen extra Schalter,                  an der nur eine Person vor mir war. Trotzdem dauerte es über                  20min. bis ich endlich dran war. Schienen komplizierte Geschäfte                  gewesen zu sein ;-(. Aber so kann es einem in Banken ergehen,                  da diese  nur vormittags geöffnet haben und                  halt dann alle mit ihren Anliegen kommen. Fazit: auf Lefkas sollte                  man trotz geringerer Sicherheit besser nur EC-Karten oder Bargeld                  verwenden. Natürlich werden diese Zahlungsmittel, wenn sie                  „abhanden“ kommen, nicht über eine Versicherung                  ersetzt. 
Auf der Rückfahrt                    nach Agios Nikitas wollte ich diesmal den direkten Weg über                  die Küstenstraße wählen. Aber irgendwie brachten                  mich die Einbahnstraßen und plötzlich fehlenden Schilder                  wieder auf den gleichen Weg, den wir schon mal aus Lefkada heraus                  genommen hatten: am Kloster Faneromeni vorbei. Na, egal.  
Wieder im Hotel „Odyssee“, machten wir uns fertig,                  um zum  Baden an den „Milos-Strand“                  zu gehen. Die Fotokamera blieb im Hotel, dafür kamen Wasserflaschen                  und eine zusammengefaltete Luftmatratze mit. Durch das blaue Törchen                  am Pool ging es über den Trampelpfad zum Beach, wo wir uns                  ein ruhiges Plätzchen etwas abseits des direkten Zugangsbereiches                  zum Strand suchten. Sofort machte ich mich an den Lungentest,                  sprich: Aufblasen der Luftmatratze. Geschafft, aber frisch mit                  Sonnenschutz eingeschmiert, legten wir uns erst mal auf unsere                  Decken und saugten die wärmenden Sonnenstrahlen in uns auf.                   
Und jetzt kam es. Da unsere Augen entweder geschlossen oder auf                  den blauen Himmel über uns schauten, bemerkten wir gar nicht,                  daß sich über dem Meer dicke tief schwarze Wolken zusammenbrauten.                  Erst  ein plötzlicher Donner, wie von einem                  Überschallflugzeug, schreckte uns und alle anderen Sonnenanbeter                  auf. Unsichere Blicke an den Himmel und Kontrollen der Windrichtung                  überall. Man bemerkte richtig die Unruhe, die sich so langsam                  am Strand breit machte. Einpacken und gehen, oder hoffen und bleiben?                  Wir waren doch noch gar nicht lange hier. Als die dunkle Front                  aber mehr und mehr mit heftigen Blitzen auf uns zu kam und sich                  auch schon eine kleine Karawane den Berg hinauf bewegte, packten                  wir auch unsere Sachen. So schnell hatte   ich                  noch nie versucht, die mühsam aufgeblasene Luftmatratze wieder                  zu entleeren. Alle hasteten auf einmal so schnell wie sie nur                  konnten den Berg hoch. Auf halber Strecke vor dem höchsten                  Punkt fielen die ersten Regentropfen. Oh, oh. Das  Gewitter                  und wir sollten zum gleichen Zeitpunkt am höchsten Punkt                  des Bergrückens sein. Nicht schön. Zudem verwandelte                  der mittlerweile in Sturzbächen vom Himmel fallende Regen                  den Trampelpfad in die reinste Rutschbahn.  
Beim Abstieg versuchte ich doch glatt, wie es sich auf einem Kaktus                  sitzt. Autsch, aber die   Luftmatratze                  hatte es überlebt ;-). Normalerweise konnte man von hier                  auf die Bucht vor Agios Nikitas schauen, aber die Schauer minimierten                  die Sicht auf vielleicht 50m. Endlich wieder am Pool unseres Hotels                  angekommen, waren wir klitschnass bis auf die Haut.  Sturzbäche                  flossen von den Dächern und über die Straßen.                  Erstaunlicherweise war der ganze Spuk so schnell wie er gekommen                  war auch wieder vorbei. Nach unserem Duschen gaben die finsteren                  Wolken schon wieder den blauen Himmel frei und die  Sonnenstrahlen                  erschufen einen genialen Regenbogen (s. auch  Agios                  Nikitas-Video in unser Lefkas-Filmgalerie).  
Nach einem gemütlichen Bierchen auf unserem Balkon, machten                  wir uns auf, in der Taverne in der Nähe des Strandes zu abend                  zu essen. Da teilweise immer noch dunkle Wolken Platzregen möglich                  machten, war es schön, daß die Taverne eine überdachte                  Aussenterasse besaß. Bei noch angenehmen Temperaturen bestellten                  wir  Souflaki,  Chicken-Filet                  und einen halben Liter Wasser bzw. Amstel. Das Essen war gut,                  die Bedienung schnell und freundlich und der Preis war auch ok;                  zusammen 18,50€.  
Für den Absacker wechselten wir dann in die nebenan liegende                  Bar  "Captain's Corner". Hier standen                  Tische und Stühle  direkt oberhalb des Strandes;                  leise Musik und schöner Blick auf das leicht rauschende Meer                  inklusive. Ein schönes Plätzchen, um den Abend bei einem                  Glas Rotwein (à 3€) ausklingen zu lassen. Auf dem                  Rückweg zum Hotel statteten wir dem kleinen Supermarkt noch                  einen kurzen Besuch ab. Da wir vor unserem Urlaub eigentlich gar                  keinen  Reiseführer gefunden hatten, der                  sich expliziet mit Lefkas befasste, nutzten wir hier die Möglichkeit,                  aus der recht großen Auswahl einen deutschsprachigen Führer                  zu erwerben. Apropo Supermarkt: die Nachsaison machte sich so                  langsam bemerkbar. Der Supermarkt am Orteingang hatte bereits                  den ersten Tag geschlossen. Ebenso ein Bekleidungsgeschaft und                  die Taverne, in der wir am ersten Abend gegessen hatten (war aber                  nicht schade drum).
 Kapitel 7: Lefkada, Agios          Ioannis          
              
Fr., 21.09.2012
Gegen Mittag erreichten wir Lefkada (Lefkas-Stadt). Das Motorrad                  parkten wir in der Nähe des recht großen Sportboot-Hafens                  (mit dem Auto wäre es schwieriger   geworden),                  um dann die Hafenpromenade entlang zu schlendern. Viele Segel-                  und Motoryachten aus allen möglichen Ländern lagen hier                  in Reih und Glied vertäut. Auffällig war besonders ein                  altes zu einer Bar umgebautes Piratenboot. 
In der Nähe des Damms, der zur der Schwimmbrücke führte,                  die Lefkas mit dem Festland verband, begann an einem kleinen Platz                  mit diversen Tavernen und Bars die in Richtung Zentrum führende                  Fußgängerzone. Scheinbar war hier auch ein beliebter                  Treffpunkt von Schülern nach Schulschluss. Überall standen                  ihre Mopeds herum, es wurde gelacht und geflirtet. Kein Wunder,                  das Wochenende stand vor der Tür und das Wetter war nach                  dem heftigen Gewitter am vergangenen Tag wieder traumhaft.  Kein                  Wölkchen verdeckte den strahlend blauen Himmel.                  Nicht so, wie in Deutschland, wo nach einem Gewitter   erst                  mal wieder eine Woche schlechtes Wetter herrschte. So ist der                  Süden Europas halt. 
Nachdem wir uns durch den Trubel gemogelt hatten, erkundeten wir                  die  Fußgängerzone näher. Zahlreiche                  kleine Geschäfte wechselten sich mit weiteren Bars oder Tavernen                  ab. Neben ein paar der üblichen Souvenir-Shops gab es aber                  auch nette Geschäfte mit einheimischen Produkten und Spezialitäten.                  Es lohnte sich aber auch, mal ab und zu einen Blick in die schmalen                  verwinkelten Nebengässchen zu werfen. Hier fand man dann                  z.B. die urigen Läden von alteingesessenen Händlern,                  die vom Alter her sich zwar kaum noch auf den Beinen halten konnten,                  aber zu günstigen Preisen ihr Obst und Gemüse verkauften.                  Interessant war auch der   Glockenturm                  einer alten Kirche am zentrumnahen Ende der fußläufigen                  Zone. Er bestand aus einer ungewöhnlichen Eisenkonstruktion,                  die ihn schon seit Jahrzehnten vor Erdbeben geschützt hatte.                   
Bevor wir uns wieder auf das Bike schwangen, kehrten wir noch                  in das an der Hafenmole festgemachte  Piratenboot                  ein. Es war rundum verglast und bot einen ungehinderten Blick                  über den gesamten Hafen und auf die Stadt. Bei einer erfrischenden                  Cola und guter Musik schauten wir dem Treiben der ein- und auslaufenden                  Boote zu. Wer Lust hatte, der konnte auch Backgammon, oder wie                  es in Griechenland eigentlich heißt, Tavli spielen. Als                  es wärmer wurde, klappte man sogar alle Fenster herunter,                  so daß eine angenehme Brise durch das Schiff zog (siehe                  auch  Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie). 
                    Die Schwimmbrücke hatten wir ja bereits bei unserer Anreise                  passiert. Doch jetzt wollten wir uns die blau angestrichene Konstruktion,                  die Lefkas trotz der Nähe zum Festland den Inselstatus bewahrte,                  mal im Hellen anschauen. Zu allererst mußten wir aber warten,                  denn eine der Rampen war gerade für die Durchfahrt eines                  Schiffes hochgezogen worden. Direkt nach holprigen Überfahrt                  der  Schwimmbrücke erreichten wir die alte                   Festung "Agia Mavra (Santa Maura)".                  Eine Besichtigung des Inneren war aber nicht möglich, da                  alle Eingänge versperrt waren und scheinbar eh nur noch die                  Befestigungsmauern existierten. Also ging es weiter über                  den langen Damm in Richtung Festland. Am Ende des Damms lag auf                  einem Hügel noch eine Burg. Vielleich konnte man ja diese                  mal von innen besichtigen. 
                    Wir hatten Glück; auf der Rückseite gelangten wir durch                  einen offenen Torbogen und stockdunklen Vorraum in den Innenbereich                  der alten  Festung "Griva" oder auch                  "Tekés". Was wir hier vorfanden, hätte den                  Besuch allein wahrscheinlich nicht gelohnt, aber wir wurden durch                  eine tolle Aussicht entschädigt. Vor uns lagen im strahlenden                  Sonnenschein Lefkada mit seinem Hinterland und dem Sportboothafen,                  die Lagune und das offene Meer. Also, der Blick von hier lohnte                  schon einen Abstecher zu dieser alten Befestigungsanlage.  
Auf dem Rückweg bogen wir dann nach der Schwimmbrücke                  nicht links nach Lefkas-Stadt ab, sondern   wählten                  rechts die Straße über die Nehrung Richtung  Agios                  Ioannis. Linker Hand lag nun die Lagune, die übrigens                  lt. Reiseführer nur zwischen 30 und 60cm tief und zur Fischzucht                  verwendet werden sollte, und rechts ein ca. 7km langer Sandstrand,                  der erst in Agios Ioannis endete. Viel war bei der Fahrt aufgrund                  des Bewuchses nicht von dem Strand zu sehen. Erst als wir drei                  alte Windmühlen ohne Flügel erreichten, führte                  die Straße direkt am Strand entlang (s. auch  Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie). Es war ein naturbelassener                  aber schöner breiter Sandstrand. Aufgrund der Lage wehte                  hier ein  recht kräftiger Nordwest-Wind,                  der für hohe Wellen sorgte. Zur Hauptsaison tummelten sich                  hier bestimmt viele Surfer, die sich dann auch wieder in einer                  Strandbar stärken konnten. Heute sahen wir nur einen "Könner",                  der mit rasanter Geschwindigkeit über die tosenden Wellen                  flog.  
Bei der  Kapelle Agio Ioannis Antzoúsis                  wendeten wir dann, da hier die Straße endete und machten                  uns nun über das nur 2,5km entfernt liegende Lefkada auf                  den Rückweg nach Agios Nikitas. Komischerweise sollte uns                  die Fahrt nicht über die Straßen führen, die wir                  auf dem Hinweg nach Lefkada genommen hatten, sondern wieder mal                  .... Na? Natürlich am Kloster Faneromeni vorbei. Wie sollte                  es auch anders sein; es war wie verhext.  
Unser Abendessen wollten wir eigentlich in Agios Nikitas in der                  Taverne "Klimataria" einnehmen, aber leider waren alle                  Tische bereits belegt. Normalerweise auch ein gutes Zeichen, was                  die Qualität der Speisen anging. In unserem Fall führte                  es aber dazu, daß wir wieder mal in das gegenüber liegende                  "Poseidon" gingen. Nicht, daß das Essen hier nicht                  gut war oder die Bedienung unfreundlich, aber wir wollten auch                  gern mal eine neue Taverne ausprobieren.
 Kapitel 8: Egremnoi-Beach          
              
Sa., 22.09.2012
Nach dem Frühstück ließen wir es erst mal schön                  ruhig angehen. Wir hatten ja schließlich Urlaub und waren                  nicht auf der Flucht. Trotzdem machten wir uns irgendwann fertig,                  um, nach einem kurzen Zwischenstopp am "Egremni-Beach",                  zur südlichsten Spitze von Lefkas, dem Kap "Lefkáta"                  oder auch Kap "Doukáto", zu fahren. Über                  die gut asphaltierte aber teils recht kurvige Straße, die                  parallel zur Steilküste verlief, erreichten wir schließlich                   ca. 1km hinter  Athani                  den Abzweig zum " Egremni-Beach".  
Kurz vor Ende der Stichstraße zum Strand fehlte plötzlich                  die Teerdecke. Ebenso plötzlich stand auch auf einmal an                  einem Parkplatz ein Parkplatzwächter, der uns für das                  Parken Geld abknöpfen wollte. Schon sehr merkwürdig,                  denn so etwas hatten wir noch in keinem Griechenland-Urlaub erlebt:                   Parkgebühren an einem Strand! Zeigte sich                  hier doch die "Krise" und man versuchte zu Geld zu machen,                  was nur ging? Wir sahen dies jedoch nicht ein und ich wendete                  an dem mittlerweile sehr steilen Hang und parkte die Enduro ein                  Stückchen weiter oberhalb. Den restlichen Weg konnten wir                  auch zu Fuß gehen. Vorbei an einer Taverne, folgten wir                  der Treppe zum Strand hinunter. Ich glaube mich erinnern zu können,                  daß es  340 Stufen bis zum Meer waren. Aber                  der Blick war atemberaubend: türkisfarbenes Meer und die                  Kreidefelsen der Steilküste.  
Taktisch günstig gelegen hatte man am Ende der Treppe eine                  Beach-Bar gebaut. Gute Musik sorgte hier noch zusätzlich                  für gute   Urlaubslaune.                  Der lange Strand war zu dieser Zeit relativ wenig besucht und                  bestand größtenteils aus feinem Sand, nur ab und zu                  von einem Streifen kleiner Kiesel durchsetzt. Wir gingen nach                  rechts und fanden schnell ein schönes Plätzchen für                  unsere Decke, mindestens 20m von anderen Sonnenbadenden entfernt.                  Das Meer empfing uns im Brandungsbereich  mit weißen                  Schaumkronen und hohen Wellen, recht typisch für                  die Westküste von Lefkas. Einmal durch die Brandung gekämpft,                  ließ es sich aber herrlich in dem türkisfarbenen warmen                  und glasklaren Wasser schwimmen, trotzdem man sich, bedingt durch                  die hohe Dünung, zeitweise aus den Augen verlor. Um wieder                  ein bisschen mehr von der Musik zu hören, ließen wir                  uns langsam in Richtung Beach-Bar treiben. Beim Versuch dann wieder                  zu unserer Decke zurückzuschwimmen, bemerkten wir erst die                  starke Strömung, die dafür sorgte, daß wir schwammen                  und schwammen, aber nur im Zeitlupentempo vorwärts kamen.                  Schließlich, nachdem wir in einer viertel Stunde nur ein                  paar Meter gewonnen hatten, gaben wir auf und gingen den Strand                  entlang zurück. - Also aufpassen und immer den Strand im                  Auge behalten. Bei unserem Besuch verlief die  Strömung                  parallel zum Strand von rechts nach links (oder von Nord                  nach Süd). -  
Mittlerweile hatte sich ein „nettes“ Pärchen                  auf unserer Decke breitgemacht. Nein, nicht auf unserer Decke,                  aber so nah, dass man sich,   hätte                  man die Beine ausgestreckt, berührt hätte. Komische                  Leute gibt es doch; wo es an dem Strand doch sooo viel Platz gab.                  Na Gott sei Dank gingen sie auch bald wieder. 
Da wir nicht nur die ganze Zeit in der Sonne braten wollten, machten                  wir uns auf einen kleinen Strandspaziergang in nördlicher                  Richtung. Hinter einer Felsnase, die fast bis ganz ans Meer reichte                  (bei Flut wohl bis ins Meer), ging der Strand sogar noch weiter.                  Er war hier zwar nicht mehr so breit, aber der Sand noch feiner                  und kaum eine Menschenseele, nur   zwei                  Fans des hüllenlosen Badens (geduldetes FKK-Treiben, da vom                  Hauptteil des Strandes eigentlich nicht einsehbar).  
Traumhaft war die Bucht von Egremni, aber wir hatten ja heute                  noch vor, bis zur Südspitze von Lefkas zu fahren. Also packten                  wir unsere Sachen und machten uns an den steilen Aufstieg zum                  Parkplatz. Die 340 Stufen bei sommerlichen Temperaturen forderten                  ihren Tribut. Wie gelegen kam da die  Taverne                  am Ende der „Bergbesteigung“. An einem Tisch direkt                  oberhalb des Abhangs genossen wir bei einem großen griechischen                  Salat und zwei Cola für 9€ den Blick über die Bucht                   (s.                  auch Video in unserer Lefkas-Filmgalerie) und sammelten wieder                  Kräfte für die Weiterfahrt. 
Diese sollte uns dann aber nicht mehr zum Kap Doukáto führen,                  sondern wieder in unser Hotel, denn wir waren länger als                  geplant am Egremni-Beach gewesen und der Tag neigte sich so langsam                  dem Ende zu. 
Es waren zwar nur ca.  25km bis zu unserem Zielort „Agios                  Nikitas“, aber durch die vielen Kurven zog sich                  die Strecke ganz schön hin. Üppige Vegetation säumte                  die Straße, die uns über Athani, Dragano, vorbei an                  zahlreichen Ständen mit Honigverkäufern, und durch Komilio                  wieder in Richtung Norden brachte. Je mehr wir uns Kalamitsi näherten                  desto tiefer stand mittlerweile die Sonne und bot uns schließlich                  eine tolle spätsommerliche Abendstimmung mit einen traumhaften                  Sonnenuntergang über dem Meer. Aber gut, daß wir unsere                  Pullover mithatten, denn auf den letzten Kilometern bis nach Agios                  Nikitas wurde es wieder ganz schön frisch auf dem Bike (Ende                  September halt). 
Zum Abendessen gelang es uns dieses Mal, einen freien Tisch in                  der  Taverne gegenüber vom „Poseidon“                  (in Agios Nikitas) zu ergattern, dem  „Klimataria“.                  Wir sollten diese Wahl nicht bereuen. Zu zahlen hatten wir am                  Ende 22€ für: Knoblauch-Spaghetti, ein mit Käse                  und Speck gefülltes Chicken-Filet, zwei Bier und einen halben                  Liter Rotwein. Beides war sehr lecker, besonders die Knoblauch-Spaghetti                  mit Parmesan waren ein Gedicht. Durch die freundliche Bedienung                  (nicht auf das Geschlecht bezogen) und die  lockere Atmosphäre                  mit spontanen Gesanges- und Sirtaki-Tanzeinlagen fühlte                  man sich hier einfach willkommen und wohl. Zusätzlich wurden                  noch auf Kosten des Hauses süße Weintrauben und reichlich                  Ziporo gereicht (Ziporo = griechische Steigerung von Ouzo). Alles                  in allem ein beschwingter Ausklang eines schönen Tages auf                  Lefkas.
 Kapitel 9: Nidri an der          Ostküste, Wasserfälle bei Rachi          
              
So., 23.09.2012
Heute war für uns ein  Ruhetag angesagt.                  Bei strahlendem Sonnenschein legten wir uns an unseren  Hotelpool                  bis die Sonne unterging: einfach mal die Seele baumeln lassen                  ;-). Siehe auch  Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie. 
Das Abendessen nahmen wir wieder in der Taverne „Klimataria“                  ein: leckere Knoblauch-Spaghetti mit Parmesan, hmm (s. Vortag).
 Mo., 24.09.2012
Nachdem der gestrige Tag von ruhiger Natur war, zog es uns heute                  auf die andere Seite der Insel, nach Nidri. Gut bepackt mit Getränken,                  Fotokamera und warmen Sachen für die   Rückfahrt,                  fuhren wir Richtung Lefkada, da wir irgendwie den Abzweig über                  Sfakiotes und die Berge verpasst hatten (kein Wunder, das Hinweisschild                  war aus unserer Fahrtrichtung nämlich nur von hinten zu lesen).                  Na egal, so konnten wir auch mal den Teil der  Nordostküste                  bei Tageslicht sehen, durch den unser desinformierter Taxifahrer                  schon bei unserer Ankunft im Dunklen gefahren war. (Nur so als                  Hinweis: wer als Selbstversorger einen Lidl-Supermarkt sucht,                  der findet ihn am südöstlichen Ortsausgang von Lefkada,                  etwa 2km vom Zentrum entfernt in Richtung Nidri). Die ungewohnt                  geradlinig und gut ausgebaute Straße führte uns über                  Kariotes und Nikiana relativ zügig parallel zum Meer direkt                  in den Ort „Nidri“. War Nidri so  eine Art                  „Durchgangsstraßen-Ort“? 
Das wollten wir später erkunden, denn wir folgten erst einmal                  kurz nach dem Ortseingang einem kleinen versteckt angebrachten                  Hinweisschild mit der Aufschrift „ Port“                  zum Hafen. Zu aller erst fiel uns  der schmale grobe Kiesstrand                  und das reichhaltige  Wassersportangebot links                  der Straße   und                  rechts die große Anzahl an  Tavernen und Bars                  auf. Nidri schien in diesem Bereich also gut gerüstet für                  Urlauber zu sein, die tagsüber Wassersport betreiben und                  abends ihren Spaß in den Bars mit teilweise DJ oder Livemusik                  haben wollten. War hier im Sommer zur Hau  ptsaison                  der  „Ballermann von Lefkas“? Na ja,                  ganz so schlimm auch wieder nicht. Der Strand jedenfalls hatte                  wohl wegen seiner geringen Ausmaße und der grobkieseligen                  Struktur eher eine Nebenrolle.  
Wir schlenderten die Hafenpromenade entlang, vorbei ein kleinen                  Fischerbooten, zahlreichen Sportbooten und großen Fähren,                  die z.B. die Verbindung zu den Insel Spartochori oder Ithaki herstellten.                  Von hier aus hatte man auch einen guten Blick auf die vorgelagerten                  Inseln Sparti, Madouri, im Hintergrund Skorpios ( Privat-Besitz                  der Familie Onassis) und die Nordspitze der Halbinsel,                  die die Bucht von Vlychó schützend umschloß.                  Gerne wurde diese Bucht von vielen Seglern genutzt, um einen sicheren                  Ankerplatz zu finden.Wir bogen am Ende der Promenade zur der hinter                  den Tavernen verlaufenden Hauptstraße ab. Hier gab es  etliche                  Touri-Shops mit allem möglichen Nippes. Auch konnten                  wir eine große Anzahl an Zweirad-Vermietstationen entdecken,                  die allerdings so gut wie keine Motorräder größer                  als 125ccm vorrätig hatten, sondern mehr kleinere Scooter.                  Wir hatten genug gesehen und kehrten in die Taverne Solymar an                  der Hafenpromenade ein, um uns bei einem Snack zu stärken.                  Besonders gefallten hatte uns Nidri bis jetzt nicht, da es ein                  reiner Touri-Ort zu sein schien, der zwar eine gut ausgebaute                  Infrastruktur hatte, aber dem halt   der                  typische Charakter eines griechischen Insel-Ortes fehlte. Irgendwie                  gefiel uns unser uriges "Nest" an der Westküste,                  "Agios   Nikitas",                  mit den nahegelegenen Traumstränden besser. 
Also brachen wir zu unserem nächsten Ziel auf,  den                  "Wasserfällen" in der Nähe von "Rachi".                  Die Beschilderung war erstaunlich gut und so erreichten wir zügig                  den am Ende einer Sackgasse gelegenen Parkplatz, von dem aus ein                  schmaler Fußweg in die kleine Schlucht zu den Wasserfällen                  führte. Ein wenig erinnerte uns das an die Wanderwege mit                  den Levadas auf  Madeira. 
Vorbei an einer Taverne mit einem Verkaufsstand für Honig,                  folgten wir dem Bach, der um diese Jahreszeit sehr wenig Wasser                  führte. Schließlich lagen die mehrstufigen Wasserfälle                  vor uns, die ihr Wasser aus teilweise 20-30m Höhe in die                  darunter liegenden Becken ergossen. Ein Pärchen nutzte so                  ein Becken für ein spontanes Bad. Im Hochsommer passiert                  das hier öfter, da die Temperaturen in der Schlucht angenehmer                  als an der Küste sind und die Wasserbecken deshalb gerne                  für eine Erfrischung genutzt werden. Aber was soll ich hier                  viel schreiben; wenn Ihr einen Eindruck von der Schlucht mit den                  Wasserfällen bekommen wollt, dann schaut doch in unsere  Lefkas-Bildergalerie                  3 oder schaut Euch am besten unser  Video                  in der Lefkas-Filmgalerie an.
 
Für den Rückweg zu unserem Hotel wollten wir nicht die                  gleiche Strecke wie auf dem Hinweg nehmen, sondern statt über                  Lefkada durch die Berge fahren. Sicherheitshalber tankten wir                  noch am südlichen Ortausgang von Nidri, bevor wir uns auf                  die Suche nach der richtigen Straße machten. Wie sich später                  herrausstellte, sollte das gar nicht so einfach werden. Aufgrund                  der  plötzlich fehlenden Beschilderung oder                  Schildern in kyrillischer Schrift, die nur von der Gegenrichtung                  zu lesen waren, verfuhren wir uns mehrmals. Zumal es reichlich                  Abzweige in Richtung Westen gab. Nur leider führten die scheinbar                  alle nicht zu dem im Hinterland gelegenen Ort "Vafkeri".                  So rollten wir durch üppige Olivenhaine, einsame Gegenden                  (der große schwarze Hund hatte Gott sei Dank kein Interesse                  an   Motorradfahrern;                  wir waren halt nicht auf  Samos)                  und machten noch einen unplanmäßigen Abstecher nach                   "Agios Christoforos" und  "Neochori",                  wo dort spielende Kinder meinten, wir wären auf dem richtigen                  Weg nach "Vafkeri". Wir sollten nur dem Weg weiter folgen.                  Ergebnis war, daß wir nur die Kirche weiträumig umrundeten                  und wieder an unserem Ausgangspunkt waren ;-). Entschädigt                  wurden wir auf unserer  Odyssey aber immer wieder                  durch einen schönen Blick auf Nidri und die Bucht von Vlychó                  (s. auch  Nidri-Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie). 
Als wir schließlich wieder die Hauptstraße bei Nidri                  erreichten, waren wir kurz davor, aufzugeben und wieder über                  Lefkada zu fahren. Zumal der Tag sich langsam dem Abend näherte,                  wir noch einige Kilometer bis zu unserem Hotel auf der anderen                  Seite der Insel zu fahren hatten und wir die Nase vom Wenden voll                  hatten. Schon wieder auf der Küstenstraße in Richtung                  Norden, unternahmen wir dann aber bei der Ortschaft  "Perigiali"                  doch noch einen allerletzten Versuch, die Bergroute zu nehmen.                   
Über teilweise steile Serpentinen gelangten wir immer mehr                  in das bergige aber grüne und landschaftlich sehr reizvolle                  Hinterland. Wir absolvierten bestimmt 15km auf dieser gut asphaltierten                  Strecke, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Dies änderte                  sich dann schlagartig, als wir  das Bergdorf "Karya"                  erreichten. Die enge Durchfahrtsstraße mit den Geschäften,                  in denen inseltypische Stickereien angeboten wurden, war so belebt,                  daß wir fast in einen Stau kamen. Auch auf dem Hauptplatz                  mit den großen Schatten spendenden Bäumen konnten wir                  emsiges Treiben beobachten. Schade, daß die Zeit schon so                  weit fortgeschritten war, denn die netten Gäßchen wären                  bestimmt einen längeren Besuch wert gewesen, zumal in diesem                  Ort noch die alten Sitten und Gebräuche gepflegt werden sollten;                  so z.B. jährlich am 11. August die Darstellung der traditionellen                  lefkadischen Hochzeit.  
Kaum hatten wir den Ort hinter uns gelassen, erlebten wir noch                  eine  Schrecksekunde. In einer unübersichtlichen                  Rechtskurve kam uns plötzlich ein Auto in hohem Tempo auf                  unserer Straßenseite entgegen. Der Fahrer schnitt die Kurve                  dermaßen, daß uns nur noch ein knapper Meter zwischen                  seinem Wagen und einem am Straßenrand stehenden Müllkontainer                  blieb. In diesem Fall war es gut, daß wir mit dem Motorrad                  unterwegs waren. Ein Auto hätte nicht mehr durch die Lücke                  gepasst. Man konnte sich vorstellen, was dann passiert wäre.                  Also, immer schön vorsichtig fahren! 
Kurz bevor die Sonne hinter dem von Dunst verdeckten Horizont                  unterging, erreichten wir wieder die Westküste und unser                  Hotel in Agios Nikitas. Den Abend beschlossen wir dann mit einem                  leckeren Souflaki bzw. Chicken spezial in der Taverne neben dem                  "Captain's Corner". Bevor es dann ins Bett ging, gab's                  aber noch einen Absacker direkt am Strand, da es ein herrlich                  warmer Abend mit Sternenhimmel, Meeresrauschen und noch um die                  24° Lufttemperatur war.
 Kapitel 10: Agios Nikitas,          Baden am Kathisma Beach          
              
Die., 25.09.2012
Nach dem ereignisreichen gestrigen Tag war heute mal wieder ein                  ruhigerer Tag angesagt. Wir wollten mal nur in  Agios Nikitas                  bleiben. Also verbrachten   wir                  nach dem Frühstück bei Traumwetter ein paar Stunden                  mit Lesen am Pool, bis wir uns dann irgendwann aufmachten, unsere                  "Hauptstraße" zum Meer hinunterzugehen, um in                  der  Bar "On the Rock" direkt oberhalb                  des Strandes etwas zu trinken. 
Wir waren die einzigen Gäste und der Besitzer freute sich,                  endlich etwas zu tun zu haben. Die meistens Urlauber tummelten                  sich um diese Tageszeit noch am Strand oder planschten im fast                  spiegelglatten Meer. (Bei stürmischem Wetter konnte es aber                    auch                  vorkommen, daß die Welle bis an die Begrenzungsmauer des                  Strandes klatschten; dann war von Sand nichts mehr zu sehen).                  Wir genossen aber jetzt nur die Ruhe, schauten aufs Meer hinaus                  und beobachteten das Treiben.  
Als sich der kleine Hunger bemerkbar machte, gingen wir zur  Taverne                  "T' Agnantio" auf der anderen Seite der Bucht.                  Diese Taverne fand man am einfachsten, wenn man dem Hinweisschild                  zum  Hotel Ionnis folgte (Anmerkung: das Hotel                  soll moderner als unser Hotel Odyssey sein, seitlichen Meerblick                  aber keinen Pool haben. Zugang mit Koffern über lange Treppe                  beschwerlich). Auch hier hatten wir, unter einem Dach aus Weinlaub                  sitzend, einen schönen Blick über die Bucht. Als wir                  dann zwei griechische Salat für je 6€ bestellten, merkten                  wir unseren Gastgebern aber an, daß sie wohl auf das Saisonende                  warteten, denn sehr motiviert schienen sie nicht mehr zu sein.                   
Eine ähnliche Erfahrung machten wir dann auch bei unserem                   Abendessen im "Poseidon". Freundlich                  war das Personal eigentlich immer noch, nur schien der Koch auch                  nicht mehr so richtig Lust zu haben, denn unser Essen schmeckte                  uns diesmal nicht so richtig: das Hühnchen mit Gemüse                  war recht geschmacksneutral und das Hähnchenschnitzel hatte                  wohl zu lang die Friteuse von innen gesehen, denn es war sehr                  kross. Komisch, so schlecht hatten wir im Poseidon noch nie gegessen                  und auch ärgerlich, zumal beides mit 10,80€ bzw. 8,80€                  im Vergleich zu den anderen Gerichten schon verhältnismäßig                  teuer war.
 Mi., 26.09.2012
Heute wollten wir einen Badetag am  Kathisma-Beach                  machen. Also packten wir unsere Sachen, fuhren die paar Kilometer                  die Küstenstraße nach Süden und erreichten   nach                  wenigen Serpentinen die Nachbarbucht, wo wir unser Bike direkt                  am Strand parkten. Das Spätsommerwetter spielte wieder mit.                  Seit dem heftigen Gewitter vor sechs Tagen zeigte sich kaum mal                  ein Wölkchen am Himmel. Also ideal, auch mal etwas länger                  am Strand zu verweilen. Die Struktur des Strandes stellte sich                  so ähnlich dar, wie die der anderen Strände an der Westküste                  von Lefkas: in Wassernähe  ein Streifen feiner Sand                  im Wechsel mit einem Streifen kleiner Kiesel. Im Brandungsbereich                  wurden die Kiesel dann etwas größer. Aber wenn man                  erst einmal im Meer war, obwohl die Wellen es heute im vorderen                  Bereich auch etwas milchig machten, war es herrlich, zumal sich                  kaum Querströmung bemerkbar machte. Beim Schwimmen hatte                  man auch einen guten Blick über die Bucht mit den hinter                  dem Strand befindlichen großen Beach-Bars und Tavernen.                  Zur Hochsaison schien der Strand auch überwacht zu sein,                  denn wir konnte zwei "Baywatch-Türme" entdecken,                  die aber zu dieser Jahreszeit nicht mehr besetzt waren. Wer seinen                  Dienst noch nicht eingestellt hatte, war der LKW-Fahrer, der mit                  seinem Tankwagen den unbefestigten Fahrstreifen und Parkplatz                  parallel zum Strand mit Wasser besprengte, damit der Wind keine                  Chance hatte, die Urlauber mit Sandstaub zu panieren.  
Als wir genug am Strand relaxt hatten, lockte uns einer der Clubs                  mit seiner guten Musik ( s.                  auch Video in unserer Lefkas-Filmgalerie). Leider war auch                  hier, wie schon bei anderen Strandbars, zur Nachsaison der Vorrat                  an "normaler" Cola aufgebraucht, und so mußten                  wir uns mit zwei Cola-Light für 5€ begnügen. Die                  Anzahl der Gäste hielt sich im Verhältnis zur Größe                  der Strandbar stark in Grenzen und so hatten wir fast die Qual                  der Wahl an freien Sitzplätzen. Wir entschieden uns für                  ein nettes Plätzchen unter Schatten spendenden Bäumen                  mit schönem Blick auf den Strand und das Meer. Wer mochte,                  der konnte auch auf Liegen entspannen oder in den zum Club gehörenden                  Pool springen.  
Zur Hauptsaison war am Kathisma-Beach bestimmt wesentlich mehr                  los. Dafür sprach die gute Infrastruktur mit Tavernen und                    Beach-Clubs                  und die direkte Erreichbarkeit mit dem Auto. 
Für unser Abendessen wählten wir erneut die gut besuchte                  Taverne "Klimataria" in Agios Nikitas. Da wir seit dem                  Frühstück nichts mehr richtiges gegessen hatten, war                  der Hunger groß und wir froh, einen freien Tisch ergattert                  zu haben. Wie schwierig sollte es wohl erst im Hochsommer sein,                  hier einen freien Platz zu finden?! Aber es lohnte sich immer;                  die Stimmung war ausgelassen gut, das Essen sehr schmackhaft und                  die Preise recht günstig. Zur Unterhaltung wurden wieder                  spontane Tanzeinlagen geboten und der fast immer in der Taverne                  anwesende kleine weiße Hund namens Casper jagte wieder mit                  wachsender Begeisterung ab und zu durch die Fußgängerzone                  fahrende Autos. Ach ja, der von der gut gelaunten Bedienung spendierte                  Ziporo tat dann sein Übriges zur Stimmung. Aber Vorsicht:                  wer äußerte, daß der Ziporo ganz schön kräftig                  sei, dem wurde gesagt, daß das eigentlich die Sommerversion                  war und als Folge die "wärmende" Winterversion                  angeboten. Ich sag da jetzt nur: Holla ;-). 
Den Abend beschlossen wir dann mit unserem obligatorischen Gang                  zum Strand. Auch hier waren die Tavernen und Bars, besonders das                  "Captain's Corner", für die fortgeschrittene Jahreszeit                  noch gut besucht.
 Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato),          Porto Katsiki          
              
Do., 27.09.2012
Unser Urlaub neigte sich ja leider so langsam dem Ende zu, aber                  wir wollten noch zur äußersten Südspitze von Lefkas,                  dem Kap Doukato fahren. Also tankten wir, da es bis zu   unserem                  Ziel keine weitere Tankstelle mehr geben würde, nochmal kurz                  hinter unserem Ort "Agios Nikitas" das Motorrad voll                  und machten uns bei  29 Grad und herrlichstem Sonnenschein                  die Westküste entlang auf den Weg nach Süden. Auf der                  Höhe von Komilio mußten wir wieder den Abzweig nach                  Dragano bzw. Athani nehmen, ansonsten hätte uns die  gut                  ausgebaute Straße weiter durch das Hinterland Richtung                  Vasiliki geführt (Anmerkung: in dem südlichen Küstenort                  befindet sich erst wieder eine Tankmöglichkeit, war aber                  nicht auf unserer Route. Außerdem soll es dort einen kleinen                  flach abfallenden Sandstrand geben).  
Vorbei an   den                  Hinweisschildern zum Egremni-Beach und nach Porto Katsiki folgten                  wir ca. 22km lang (ab Komilio) der kurvigen und landschaftlich                  reizvollen Küstenstraße, die immer wieder einen schönen                  Blick über die Steilküste bot und bis zu unserem Ziel,                  dem  Leuchtturm am Kap Doukato, durchgehend asphaltiert                  war. Im Jahre 2007 war das noch anders, wie man in unserem  Lefkas-Forum                  sehen kann.  
Den Leuchtturm sehen hieß aber auch jetzt noch nicht, den                  Leuchtturm auch erreicht zu haben. Bevor wir das Ende der Straße                  erreicht hatten, lagen noch etliche Kurven vor uns.  
Da die Wetterbedingungen günstig waren und kaum Dunst die                  Sicht behinderte, hatten wir dann von der Spitze des Kaps einen                   prima Rundumblick: im Süden waren die Ausläufer                  der Nachbarinseln Keffalonia und Ithaki zu sehen, hinter uns lagen                  die bewaldeten Bergrücken von Lefkas und nach hin Nordosten                  öffnete sich die weite Bucht von Vasiliki ( s.                  auch Video in unserer Lefkas-Filmgalerie). Auf der Westseite                  fiel der Felsen fast senkrecht 60 Meter tief ins Meer ab. Ein                  hoher Schutzzaun bewahrte aber zu Waghalsige vor einem Absturz                  in die tiefblauen Fluten. Ansonsten hatte der Felsen zeitgeschichtlich                  gesehen einen recht zweifelhaften Ruf. Laut einem Mythos soll                  sich als erste die Göttin Aphrodite aus Liebeskummer von                  dem Felsen in die Tiefe gestürzt haben. Auch die größte                  Dichterin des Altertums "Sappho" soll, so sagt es die                  Legende, am "Lefkadischen Felsen" den Freitod wegen                  unerfüllter Liebe gewählt haben.  
Wir zogen es vor, im Schatten des Leuchturms den Blick, die Einsamkeit                  und die Stille zu genießen und uns mit einem Snack und Wasser                  aus unserem Rucksack wieder fit für die Weiterfahrt zu machen.
                    Da wir heute gut in der Zeit lagen, beschlossen wir, auf der Rückfahrt                  noch einen Abstecher nach  Porto Katsiki zu machen.                  Nach ca. 10km erreichten wir die Abzweigung. Die Straße                  schlängelte sich langsam von dem Bergrücken hinab, bis                  sie plötzlich sehr steil wurde und mich  enge Spitzkehren                  zwangen, im ersten Gang und mit kräftigem Bremseneinsatz                  zu fahren. Bevor jedoch die Arme   schlaff                  wurden (war zwar nur ein kurzes Stück, aber wer schon mal                  mit einem Bike und zwei Personen im Schritttempo steil bergab                  gefahren ist, weiß wovon ich spreche), erreichten wir das                  Ende der Straße und den Parkplatz. Drei Tavernen direkt                  an der Abbruchkante der Steilküste luden zum Verweilen ein                  und boten einen traumhaften Blick auf die geschütze Bucht                  von Porto Katsiki  mit dem türkis schillernden Meer.                  Das mußten wir erst mal in Ruhe genießen. Also kehrten                  wir ein und bestellten uns etwas zu trinken, einen Hamburger und                  ein Sandwich. Der Hamburger war essbar, aber das Sandwich war                  extrem dröge. Nicht zu empfehlen. 
  Von                  den Tavernen aus mußte man nur noch  ca. 75 Stufen                  bis zu dem unterhalb der steil in den Himmel ragenden Felswand                  liegenden Strand gehen. Ein Klacks, wenn man bedachte, daß                  es beim Egremni-Beach 340 Stufen bis zum Meer waren. Die Bucht                  war schon sehr verlockend, der Strand zwar recht schmal aber dafür                  relativ lang. In der Hauptsaison könnte das dann schon manchmal                  eng werden (Vermutung). Heute hatten wir aber keine Badesachen                  mit, darum ließen wir nur die Seele baumeln, schauten auf                  das weite Meer und lauschten der leisen Musik (s. auch  Video                  in unser Lefkas-Filmgalerie).  
Bevor wir den Rückweg antraten, machte ich noch eine kurze                  Erkundung vom Parkplatz aus über einen schmalen Grat zur                  Spitze eines Felsvorsprunges. Der ca. 1m breite Weg war zwar mit                  einem Geländer gesichert, aber fallen lassen durfte man hier                  nichts, da es links und rechts nur senkrecht runter ging. Dafür                  hatte man aber einer schönen Blick quasi von der Meerseite                  aus auf die Bucht von Porto Katsiki und das Hinterland bzw. auf                  die nördlich liegende Steilküste mit den vom Meer ausgewaschenen                  Höhlen.  
Genug gesehen, denn wir wollten schließlich vor Sonnenuntergang                  wieder am Hotel sein. Also, ab auf das Motorrad und die steilen                  Spitzkehren wieder hochgefahren. Glücklicherweise war die                  Führung der Straße bergauf anders als bergab (die Einbahnstraße                  auf dem letzten Stück hatte ich bei der konzentrierten Abfahrt                  gar nicht bemerkt). Die Kurven entpuppten sich als nicht so steil                  und nicht so eng, und so erreichten wir ohne große Anstrengungen                  wieder die oberhalb verlaufende Küstenstraße. Jetzt                  lagen nur noch ca. 25km bis zu unserem Hotel in Agios Nikitas                  vor uns. Dies erreichten wir mit der untergehenden Sonne, die                  seit dem Gewitter vor sieben Tagen, die Luft jeden Tag mehr und                  mehr aufgewärmt hatte, was sich auch beim Abendessen in unserer                  Lieblingstaverne "Klimataria" auswirkte. Wir konnten                  in Ruhe bei noch fast 24 Grad essen, ohne daran denken zu müssen,                  etwas Wärmendes überzuziehen. Was lag da näher,                  als am Meer später noch einen Absacker zu trinken. Im "Captain's                  Corner" trafen wir dann noch andere Urlauber aus unserem                  Hotel und beim Erfahrungsaustausch (sie fuhren seit 40 Jahren                  nach Griechenland), Rotwein und Ouzo wurde es spät. Sehr                  spät, bis wir gegen 02:00 Uhr müde ins Bett fielen. 
Aber es war ein schöner Tag ;-).
 Kapitel 12: Abschied von          Lefkas          
              
Fr., 28.09.2012
Leider brach heute unser letzter kompletter Urlaubstag auf Lefkas                  an. Noch etwas müde vom Vortag und der etwas kurzen Nacht                  ;-), machte ich mich erst am frühen Nachmittag zu einer Abschiedsspritztour                  mit dem Bike auf. Während Grit durch unseren Ort "Agios                  Niktas" schlendern wollte, zog es mich ein letztes Mal zum                   Kathisma-Beach, um dort die ruhige Urlaubsatmosphäre                  zu genießen. Ruhig war das Stichwort, denn als ich das Motorrad                  am südlichen Ende der Bucht parkte, bemerkte ich, daß                  die Taverne, in der wir noch vor neun Tagen zu Abend gegessen                  hatten, bereits alle Stühle auf die Tische gestellt hatte                  und geschlossen war. " End of season"                  halt. Auch auf der gesamten Länge des Strandes befanden sich                  trotz  Traumwetter nur noch maximal 20-30 Urlauber.                  Das Meer präsentierte sich ungewohnt   spiegelglatt.                  Kaum eine Welle suchte den Weg auf den Strand. Gott sei Dank hatte                  ich wieder die Badehose drunter. Ich hatte zwar kein Handtuch                  dabei, aber bis ich weiterfahren würde, wäre die bei                  fast 30 Grad Lufttemperatur bestimmt wieder trocken. Es war einfach                  herrlich, nochmal in das für  Ende September gut warme                  ionische Meer zu springen. Auch konnte ich das erste                  Mal aufgrund der fehlenden Wellenbewegung erkennen, wie glasklar                  das Wasser war. Trocknen ließ ich dann meine Badehose bei                  einer kühlen Cola-Light in der noch geöffneten "Copla-Beachbar"                  (die mit dem Pool und der guten Musik).  
Jetzt blieb mir noch eine Stunde, bis ich das Bike wieder abgeben                  mußte. Einen Abstecher in die Berge und noch durch ein paar                  Kurven räubern? Nein, mein Ziel war schließlich der                   Aussichtspunkt nördlich vom Pefkoulia-Beach.                  Hier konnte ich nochmal die tolle Aussicht über den langen                  Strand und unsere Bucht von "Agios Nikitas" in mich                  aufsaugen (s. auch  Video                  in unserer Lefkas-Filmgalerie). Während ich so da stand                  und auf das türkisfarbene Meer mit der weißen Brandung                  schaute, machte sich so langsam Wehmut breit. Irgendwie wollte                  ich nicht hier weg und wieder in das kühle verregnete herbstliche                  Deutschland.  
Aber es half alles nichts. Langsam fuhr ich in unseren Ort zurück                  und gab das Bike wieder beim Vermieter Budget ab :-(. Es hatte                  uns, besonders nach dem Kettenwechsel, gute Dienste geleistet                  und uns kein einziges Mal im Stich gelassen. 
Meine Stimmung erhellte sich erst wieder, als wir zum Abendessen                  in die Taverne ??????? gingen. Na, wie hieß sie doch gleich?                  Wisst Ihr es? ;-). Na klar, wir gingen an unserem letzten Abend                  natürlich in unsere Lieblings-Taverne "Klimataria":                  Essen 1a, Stimmung 1a, Preis 1a. 
Es war ein herrlich warmer Abend inklusive lückenlosem Sternenhimmel                  über uns. Die kleinen Katzen tobten, wie jeden Abend, am                  Strand herum und wir ließen uns im "Captain's Corner"                  nieder. Da der Ort nicht groß war, trafen wir auch die anderen                  Urlauber aus unserem Hotel hier wieder. Es wurde ein gemütlicher                  Abend, aber nicht ganz so spät wie gestern ;-).
 Sa., 29.09.2012
Der  Abreisetag war gekommen.  
Wir gingen ja nie als erste zum Frühstück, aber heute                  waren wir ganz spät dran. Welch ein Glück, daß                  wir nicht spülen mußten ;-). Als wir die Frühstücksterasse                  verließen, war es schon mächtig warm, so etwa  31                  Grad. Der heißeste Tag seit unserer Ankunft auf                  Lefkas. Die Bedienung erzählte uns noch, was ihre Oma zu                  so einem Wetter Ende September sagte: " Strange weather".                  Der Grund: normalerweise sollte es um diese Jahreszeit kühler                  sein und regnen. Außerdem startete in der Regel Ende September                  die Weinlese auf Lefkas, was aber bei solchen Temperaturen nicht                  möglich war. Zurück in unserem Zimmer überlegten                  wir sogar, ob wir an unserem allerletzten Tag doch noch   die                  Klimaanlage anschalten sollten, denn Kofferpacken konnte bei der                  Wärme auch schweißtreibend sein. Als wir das leidliche                  Übel endlich erledigt hatten, machten wir uns zum Strand                  auf, da unser Abflug Richtung Deutschland erst für den frühen                  Abend geplant war. Netterweise, oder weil keine neuen Gäste                  mehr anreisten, konnten wir die Koffer so lange in unserem Zimmer                  lassen.  
Ach ja, eine kleine Anekdote zum Schluß: wir hatten den                  ganzen Urlaub lang Probleme mit dem Schloß unserer Zimmertür.                  Es hakte beim Öffnen meistens und das ging sogar soweit,                  daß wir einmal spät abends die Rezeptionistin holen                  mußten, weil wir nicht in unser Zimmer kamen. Und, was soll                  ich sagen? Am letzten Tag hatten wir den Trick des Öffnens                  durch Zufall raus. Toll, half uns jetzt auch nicht mehr viel ;-). 
Nachdem wir direkt am Strand (s. Bild rechts; will man hier weg?)                  ein leckeres Hühnchen-Baguette und zwei Cola, begleitet von                  der nervigsten Wespe von ganz Lefkas (generell waren die lästigen                  Biester aber kein Problem), zu uns genommen hatten, war es Zeit,                  daß das Taxi uns vom Hotel abholen sollte. Es kam auch super                  pünktlich und der Fahrer fuhr uns mit typisch südländischem                  Fahrstil in Richtung Flughafen. Plötzlich gab es in der Nähe                  der Landebahn einen Stau vor einer roten Ampel. Unser Taxi-Driver                  fing laut an zu hupen und wild mit den Armen durch die Luft zu                  wedeln. Schließlich überholte er alle anderen wartenden                  Fahrzeuge. Ihn schien auch die rote Ampel nicht sonderlich zu                  interessieren. Uns erzählte er in gebrochenem Englisch irgendwas                  von "die hat doch nur in den Sommermonaten eine Bedeutung".                  Na ja, wir haben es überlebt. 
Das Einchecken gestaltete sich bei uns zügig. Trotzdem die                  Abfertigungshalle leicht klimatisiert war, schwitzten wir mittlerweile                  in unseren langen Klamotten, die wir als Vorbereitung auf das                  "kalte" Deutschland bereits angezogen hatten. Nach der                  Passkontrolle stellte sich dann heraus, daß unser Flieger                  über eine Stunde Verspätung haben sollte. Na egal, noch                  waren wir ja auf einer warmen griechischen Insel :-).
 
Ach ja, unsere Skepsis bzgl. einer Reise nach Griechenland, die                  wir noch vor unserer Buchung hatten, war auf Lefkas absolut unnötig                  gewesen. Wir haben nichts von den Auswirkungen (mit Ausnahme der                  Spritpreise) der momentan bestehenden Finanzkrise oder gar Feindseeligkeiten                  gegenüber deutschen Touristen bemerkt. Im Gegenteil, wir                  wurden überall sehr freundlich aufgenommen. 
 
Wir hoffen, Ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen des                  Reiseberichts, wie ich beim in Erinnerungen schwelgenden Schreiben                  und besucht uns bald mal wieder.
 
Viel Spaß noch beim Träumen von vergangenen oder zukünftigen                  Urlauben ;-) 
Gruß 
Dirk
 
P.S.: Für Euer Feedback zum Reisebericht (Lob oder Tadel                  gern gesehen!) steht Euch das  GÄSTEBUCH                  zur Verfügung. 
Für Fragen zum Urlaub auf Lefkas nutzt bitte unser  LEFKAS-FORUM                  !!!    |  
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